Walter Moers - Der Bücherdrache

Walter Moers - Der Bücherdrache; Penguin, erschienen 25.03.2019, Seitenanzahl Printversion 192


Das neue Werk von Walter Moers hat mich an vielen Stellen überzeugt. Das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen, aber Moers hat sich in den letzten Werken doch wieder gesteigert und ich freue mich, dass "Der Bücherdrache" dies fortsetzt.

Sehr gut gefallen hat mir der Anfang und das Ende des Buches, da auf das Stilmittel des Comics zurückgegriffen wurde. In den letzten Jahren hatte Moers sich an die, soweit ich gehört habe, sehr aufwändige Adaption seines Buches "Die Stadt der träumenden Bücher" in einen Comic gewagt. Davon inspiriert, erfolgt die Einleitung von "Der Bücherdrache" in einer sehr stimmigen und detailreich gezeichneten Bilderfolge.

Die Geschichte ist dann wieder recht schnell erzählt. Es geht um den Buchling Hildegunst Zwei (schon bekannt aus "Der Stadt der träumenden Bücher"). Jeder Buchling ist dafür bekannt, das Werk eines bestimmten Autors auswendig aufsagen zu können. Dieser kennt alles, was Hildegunst von Mythenmetz geschrieben hat und erzählt ihm hier, was er auf der Suche nach dem Mythos des Bücherdrachen erlebt hat.  

Den Schreibstil fand ich wieder sehr angenehm, flüssig und einfallsreich. Die Zeichnungen sind amüsant und detailverliebt. Optisch macht das Buch einiges her und animiert zusätzlich zum Weiterlesen. Die Geschichte pendelt leider manchmal zu sehr ins Vorhersehbare aber es gibt doch einige überraschende fantasievolle Wendungen, die wieder typisch für Moers sind. Die Figur des Bücherdrachen ist facettenreich und steht zurecht im Mittelpunkt des Buches (wobei mir die Zeichnung vom Kopf des Drachen nicht ganz überzeugt hat  :-)  ). Er ist weder gut noch böse und man hat auch Mitleid mit seiner Situation. Die Idee, dass sich der Drache das Wissen der Bücher aneignet hat mir gefallen. Das könnte für eine Metapher stehen, dass manche wichtige Bücher an einem selbst hängen bleiben können und einen gewichtigen Beitrag für die Persönlichkeit und Bildung besitzen.

Fazit
Das Buch gehört wieder zu den stärkeren Werken von Moers. Der geringe Umfang ist meiner Meinung nach verschmerzbar, denn der Autor überzeugt mit einer humorvollen und kurzweiligen Geschichte mit hübschen Bildern und der sehr guten Einrahmung mit den Comics. Die Leseprobe zu "Die Insel der 1000 Leuchttürme" am Ende soll wahrscheinlich den Umfang des Buches etwas erhöhen, damit es nicht zu schmal wirkt, aber es macht Lust auf ein hoffentlich bald neu erscheinendes Werk von Walter Moers. 
Also, der "Bücherdrache" ist auf jeden Fall zu empfehlen, nicht nur für Moers-Fans.


















Kommentare

  1. Nanu, diese Veröffentlichung hab ich gar nicht mitbekommen. Dann muss ich mir das schnell mal anschaffen :)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen